In nur 20 Min. gebaut – Anleitung für einen Drückjagd-Hochsitz:

Die Bauanleitungen für die ÜBERLÄUFER-Stand-Rakete inklusive der Materialliste und den sich daraus ergebenden Drückjagdbock, ebenfalls mit Materialliste und STEP-Datei.


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Chefsache Stand-Rakete

Unschlagbar schnell. Bei diesem ersten Drückjagdbock waren wir noch nicht in Übung und haben noch fast 30 Minuten gebraucht. Der letzte Stand ging wie vom Fließband, nur 13,5 Minuten Montagezeit. Weil wir ab dem zweiten Hochsitz das Holz vorgeschnitten haben, müssen dazu fünf Minuten anteiliger Zuschnitt gerechnet werden. Also gut 18 Minuten für einen 2,8 Meter hohen, massiv ausgeführten Doppelsitzer-Hochsitz. Wir finden, das ist Weltrekord!


Bauanleitung ÜBERLÄUFER-Stand-Rakete

Bauen Sie sich Ihren eigenen Muster-Hochsitz aus geradem Kantholz. Bauen Sie so exakt wie nie zuvor, Fehler werden ansonsten ein ums andere Mal kopiert!

Wenn Sie unsere Schablone nachbauen wollen, hier zunächst die INNENmaße für den Muster-Hochsitz (aus geradem Kantholz!):

 

Schritt 1: Positionieren Sie zwei exakt 280cm lange Balken liegend auf dem Boden. INNENabstand oben 84cm, INNENabstand unten 113cm, INNENabstand Kreuz vermessen 296,5cm

Schritt 2: Fixieren Sie die ausgerichteten Holme mit der Brüstungslatte oben (100cm) und der untersten Sprosse (137cm). Befestigen Sie die Sprosse (OBEN gemessen) bei 29cm. Verschrauben Sie jede Verbindung mit zwei Schrauben, um weiteren Verzug zu vermeiden.

Schritt 3: Drehen Sie die Konstruktion vorsichtig um und befestigen den Bodenholm. Jetzt kommt es auf die Stärke Ihrer Bodenholme und Ihrer Bretter an, für die Sie Ihre Stand-Rakete auslegen wollen. Wir haben 8x8cm Bodenholme und 3cm starke Bretter (in Summe 11cm). Daher befestigen wir die Bodenholme bei 170,5cm, gemessen ab UNTERkante Holm (warum so krumme Maße? Weil wir die Neigung berücksichtigen! Nicht lange nachdenken, einfach so machen...).

 

Möchten Sie stattdessen beispielsweise 6cm starke Bodenholme und 3cm Bretter (in Summe 9cm) verwenden, befestigen Sie Ihren Bodenholm bei 172,5cm UNTERkante Bodenholm.

 

Verwenden Sie wiederum je zwei Schrauben je Verbindung, um Verzug zu vermeiden. Markieren Sie die Konstruktion als „vorne“ und stellen sie beiseite.

Schritt 4: Wiederholen Sie Schritte 1 und 2. Platzieren Sie eine 195cm lange Windstrebe von rechts unten nach links oben verlaufend. Unsere 3D Zeichnung ist hier leider nicht ganz perfekt.

Verschieben Sie die Windstrebe entgegen unserer Zeichnung weiter nach unten, sodass sie auf der unteren Querstrebe aufsetzt (da wo der kleine weiße Pfeil ist). Verschrauben Sie die Windstrebe.

Schritt 5: Wiederholen Sie Schritt 3, ABER befestigen Sie den Bodenholm aufgrund der unterschiedlichen Neigungswinkel EINEN Zentimeter TIEFER als bei Schritt 3 (169,5cm statt 170,5cm)!

 

Verwenden Sie wiederum je zwei Schrauben je Verbindung, um Verzug zu vermeiden. Markieren Sie die Konstruktion als „hinten“ und stellen sie beiseite.

Schritt 6: Holen Sie zwei Helfer. Jeder möge eine der zwei Konstruktionen aufrichten und festhalten. Richten Sie die beiden Konstruktionen auf einem WAAGERECHTEN, EBENEN (!) Boden stehend NUR UNTEN exakt zueinander aus. INNENabstand 128cm direkt am Boden gemessen, Kreuzabstand INNEN je 171cm am Boden gemessen. Weil Sie direkt am Boden messen, spielt die Neigung noch keine Rolle.

Schritt 7: Am Boden ist der Hochsitz schon ausgerichtet. Messen Sie an den Punkten gemäß Zeichnung genau einen Meter Abstand und befestigen Sie eines der Bodenbretter mittig mit je einer Schraube. Weiter festhalten, sonst klappt die Konstruktion zusammen!

Schritt 8: Befestigen Sie auf jeder Seite eine 195cm lange Windstrebe. Aber NUR oben. Wir müssen die Konstruktion erst noch genau ausrichten, dann befestigen wir die Windstreben auch unten.

Schritt 9: Messen Sie auf beiden Seiten die Diagonale aus, exakt an den selben Punkten wie auf dem Bild. Einmal 202cm von vorne oben nach hinten unten, und einmal 207cm von vorne unten nach hinten oben. Fixieren Sie die Windstreben nun auch unten. Jetzt sind alle Maße „eingefroren“.

 

Achtung, wenn Sie wie unter Punkt 3 schon erwähnt Bodenholme oder Bretter mit anderem Durchmesser verwenden, korrigieren Sie natürlich die diagonalen SOLL-Maße entsprechend.

Schritt 10: Messen Sie erneut alle Maße aus Schritt 6, 7 und 9 auf beiden Seiten bzw. beiden Kreuzen sorgfältig nach und justieren ggf. noch ein wenig. Zusätzlich messen Sie die Diagonale INNEN mit je 232cm (rot umrandet).

 

Wer den Winkel messen kann: Die Holme sind 87 Grad geneigt, bis auf die Leiterholme, die ist 87 Grad seitlich und 84 Grad nach innen geneigt.

Schritt 11: Stimmen alle Maße? Dann noch die zwei Seitenstreben (150cm), die Sprossen im Abstand 30cm, und die Bodenbretter anbringen. Nun ist der Muster-Hochsitz für unsere Zwecke soweit fertig.

Schritt 12: Der Bau der eigentlichen Stand-Rakete beginnt
 

Nehmen Sie schwere 40x40mm Winkeleisen, 5mm stark, wenn Sie die fertigen Hochsitze mit einem Traktor von der Raketenbasis heben wollen, oder wenn Sie später Ihre Hochsitze nicht schrauben, sondern nageln möchten.

 

Wenn Sie keinen Traktor haben, nehmen Sie leichte 30x30mm Winkeleisen, 4mm stark. Sie müssen dann aber schrauben und können wegen Verzug der Schablone nicht nageln.

 

Länge der Winkeleisen: Siehe Schritt 3 und 5, oder einfach dranhalten und anzeichnen. Aber Achtung, die vorderen zwei Winkeleisen sind aufgrund der unterschiedlichen Neigung einen cm länger als die hinteren beiden!

 

Bohren Sie im oberen und unteren Viertel je ein Loch in die Winkeleisen (siehe weißer Pfeil und grüner Punkt). Schrauben Sie die Winkeleisen in die Innenseiten der Holme.

Schritt 13: Schweißen Sie oben und unten Kreuzverbindungen ein. Das obere Kreuz muss direkt unter den Bodenholmen anstoßen, hier liegen schließlich künftig die Bodenholme auf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder unten: Nicht von diesen Bildern irritieren lassen, wir haben erst verschweißt und dann die Winkeleisen auf die richtige Länge bündig abgeschnitten. Auch haben wir nicht gleich einen Muster Hochsitz wie in dieser Anleitung beschrieben angefertigt, sondern nur eine „Ur-Schablone“ aus Holz. Das war aber ein Fehler, hätten wir lieber gleich einen Hochsitz gebaut, stünde jetzt nicht die „Ur-Schablone“ rum.

Schritt 14: Schneiden Sie 19 Stück Flacheisen 3cm Breite zu, Länge 13cm. Bohren Sie mittig 3cm vom Ende entfernt ein ca. 8mm Loch. Halten Sie die Flacheisen wie auf dem Bild ersichtlich unter allen Sprossen und Streben -mit Ausnahme Bodenholme und mit Ausnahme Windstreben unten- bündig an und markieren Sie das Loch. Markieren Sie außerdem die Stellen, an denen die kleinen grauen Anschlagstücke angeschweißt werden müssen.

 

Bohren Sie an den markierten Stellen 19 Löcher in die Winkeleisen, Lochdurchmesser 8mm.

Schritt 15: Legen Sie die Gesamtkonstruktion auf die Seite. Lösen Sie die Schrauben aus Schritt 12. Ziehen Sie die Stahlkonstruktion aus der Holzkonstruktion heraus.

 

Stecken Sie Gewindestifte 3cm lang in die 19 Löcher und verschweißen von der anderen Seite.

 

Schweisstelle bündig flexen.

 

Graue Anschlagnippel anschweißen, Flacheisen anschrauben, fertig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Konstruktionsskizze links haben wir den unteren Kranz Auflageklappen noch fest verschweißt konstruiert, weil die ja schließlich nicht zwangsläufig beim Herausziehen umklappen müssen. Wir empfehlen aber, ALLE Auflagen klappbar zu bauen UND zusätzlich zu obigem Bild auch den Windstreben oben eine Auflageklappe zu geben. Das erleichtert den Hochsitzbau später enorm.

Schritt 16: Die kleine Schablone für Sitzbrett und Brüstung ist selbst erklärend und den Bildern der 2. Ausgabe des ÜBERLÄUFER zu entnehmen. Wichtig ist die Haltekralle auf dem zweiten Bild. Dadurch steht die kleine Schablone eigenständig am Holm.

 

 

Viel Spaß beim Basteln, Christian Pahls